Stiftung Benhausen: Bezirksregierung überreicht die Urkunde.

Paderborn-Benhausen. Die Planung und der Bau von Windenergieanlagen trifft nicht immer auf die Zustimmung der Bevölkerung. In Benhausen ist es gelungen das Repowering von 17 Altanlagen ohne Bürgerproteste umzusetzen. Denn über eine nun gegründete Stiftung werden die Bürgerinnen und Bürger an den Erträgen aus den Windenergieanlagen beteiligt. 


Am Freitag überreichte Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies im Feuerwehrgerätehaus die Stiftungsurkunde, so dass jetzt die Stiftung Benhausen die ersten Gelder verteilen kann. „Wir haben diesem Ereignis lange entgegengefiebert. Ich habe lange Zeit geglaubt, dass aus dem Thema nichts wird“, bekannte Stiftungsvorsitzender und Ortsvorsteher Franz Driller, der noch einmal den fast zehnjährigen Prozess des Repowerings der Windenergieanlagen skizzierte. Losgegangen war es im Jahr 2009 mit der Bildung eines Arbeitskreises und ersten Sondierungsgesprächen mit den Windenergieanlagenbetreibern. Im Rahmen der Gespräche wurde auch die Gründung einer Stiftung vereinbart. Nach der termingerechten Erteilung der Baugenehmigungen Ende 2016 wurden die Anlagen im vergangenen Jahr realisiert. „Wir haben das Dorf nicht gespalten und darauf bin ich stolz“, so Driller.
17 Altanlagen wurden in Benhausen durch neun moderne ersetzt. Durch das Repowering hat sich der Faktor beim Ertrag um das Zweieinhalbfache erhöht. Aus dem Netto-Ertrag fließen jährlich ein Prozent an die Stiftung. Die Zuwendung pro Jahr beträgt rund 50.000 Euro. Das Stiftungskapital beläuft sich auf 52.500 Euro und kann in den kommenden Jahren noch aus den laufenden Erträgen aufgestockt werden, so dass langfristig die Ziele der Stiftung erfüllt werden können.

Zweck der Stiftung Benhausen ist die Förderung von Bildung und Erziehung, der Jugend- und Altenhilfe, die Förderung des Sports und der Kunst und Kultur. Gefördert werden sollen zudem Denkmalpflege und Denkmalschutz, Umwelt- und Naturschutz, die Landschaftspflege, heimatliches Brauchtum, Heimatpflege, Heimatkunde und Heimatgeschichte, die Förderung von Völkerverständigung, die Hilfe für Flüchtlinge, Behinderte und die Gleichstellung von Mann und Frau. Für erste Projekte der Heimat- und Denkmalpflege, der Grundschule und des Kindergartens in Benhausen sowie des Sportvereins wurden bereits Anträge gestellt. Über deren Bewilligung entscheidet ein siebenköpfiger Stiftungsrat. Der Stiftungsvorstand kümmert sich um die Verwaltung. „Das Ergebnis ist beeindruckend. Wir brauchen Menschen, die etwas ermöglichen wollen“, so Vizeregierungspräsidentin Anke Recklies. Ehrenamtliches Engagement wie in Benhausen könne man gar nicht hoch genug einschätzen. Es sei die dritte gesellschaftliche Säule neben Familie und Beruf. Zudem seien in Benhausen die Summen fundiert und die Zahlen belastbar.
Franz Driller bedankte sich bei der Bezirksregierung „für die konstruktive Begleitung“ und bei allen Helfern in Benhausen für ihr Engagement.


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Bei der Stiftungsübergabe: (vorne v. l.) Stiftungsgeschäftsführer Hubertus Henning, Robert Füller (Vertreter der Windenergieanlagenbetreiber), Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies und Stiftungsvorsitzender und Ortsvorsteher Franz Driller, (hinten v. l.) Die Dorfratsmitglieder Burkhard Wilmes, Alfred Jolk Arnd Emminghausen, Alexius Benteler, Klaus Vogt, Ortsheimatpfleger Norbert Driller, Rainer Kleinn (stv. Stiftungsvorsitzender), Manfred Rodermund, Jochen Niggemeier und Jürgen Schäfers.